Altlastenkataster – Verdachtsflächenkataster
Altlastenkataster – Verdachtsflächenkataster: Was Sie wissen müssen
Was sind Altlasten?
Altlasten umfassen in Österreich Altablagerungen und Altstandorte sowie kontaminierte Böden und Grundwasserkörper, die eine ernste Gefahr für Umwelt oder Gesundheit darstellen. Altstandorte sind Flächen, auf denen in der Vergangenheit umweltschädliche Stoffe genutzt wurden, wie zum Beispiel in der Industrie. Solche Flächen gelten als Altlastenverdachtsflächen, wenn noch keine Gefährdungsabschätzung durchgeführt wurde. Altablagerungen hingegen bezeichnen Abfallablagerungen, unabhängig davon, ob sie legal oder illegal erfolgten. Emissionsbedingte Kontaminationen in der Luft fallen nicht unter den Geltungsbereich des Altlastengesetzes.
Rechtsgrundlage: Altlastensanierungsgesetz (ALSAG)
In Österreich regelt das Altlastensanierungsgesetz (ALSAG) seit dem 1. Juli 1989 die Klassifizierung und Sanierung von Altlasten. Das Gesetz definiert klar, welche Flächen als Altlasten gelten und fordert bei Gefahr eine Gefährdungsabschätzung und gezielte Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen.
Entstehung, Folgen und Beseitigung von Altlasten
Altlasten entstehen meist durch industrielle Tätigkeiten mit umweltgefährdenden Stoffen oder durch unsachgemäße Abfallentsorgung. Diese Altlasten müssen laut ALSAG gesichert und saniert werden, um Risiken für Umwelt und Gesundheit zu minimieren.
Folgen von Altlasten können sein:
Verunreinigung des Grundwassers: Schadstoffe gelangen ins Grundwasser und bedrohen die Trinkwasserversorgung.
Ausbreitung von Deponiegas: Methangasbildung in Abfallablagerungen kann in geschlossenen Räumen zu Explosionsgefahr führen.
Bodenkontamination: Schadstoffe gelangen in Pflanzen und letztlich in die Nahrungskette.
Die Sanierung von Altlasten umfasst daher die Beseitigung von Kontaminationen und die Verhinderung weiterer Umweltgefahren durch umfassende Untersuchungen und gezielte Maßnahmen.
Altlastenverzeichnisse in Österreich: Altlastenkataster und Verdachtsflächenkataster
In Österreich gibt es Verzeichnisse, die Altlasten und Verdachtsflächen dokumentieren und die Sanierung fördern.
- Altlastenkataster
Der Altlastenkataster listet Altablagerungen und Altstandorte auf, die als sanierungsbedürftig gelten. Im Altlastenatlas werden Altlasten nach Prioritäten klassifiziert; bereits sanierte Altlasten sind als „gesichert“ oder „abgeschlossen“ markiert. Der Altlastenatlas, geführt vom Umweltbundesamt, umfasst:
Eine Altlastenkarte als geographisches Informationssystem
Ein tabellarisches Verzeichnis der Altlasten für jedes Bundesland
- Verdachtsflächenkataster
Verdachtsflächen sind potenziell umweltgefährdende Flächen, bei denen noch keine endgültige Gefährdungsabschätzung erfolgt ist. Diese Flächen werden im Verdachtsflächenkataster geführt und können durch weitere Untersuchungen als Altlasten klassifiziert werden. Auf der Website des Umweltbundesamtes ist eine Abfrage anhand der Katastralgemeinde und Grundstücksnummer möglich, um festzustellen, ob eine Liegenschaft als Verdachtsfläche geführt wird.